Förderung von Tierarten am Gebäude

Bei unserem Projekt «FELZ ZWEI» an der Girhaldenstrasse 20 in Zürich Altstetten ist das Anbringen von Nistkästen für Fledermäuse und Vögel ein zentrales Anliegen. Wir wollen aufzeigen, dass solche Nisthilfen einfach und mit hoher Ästhetik umgesetzt werden können. Wichtig ist, dass bereits bei der Projektierung des Gebäudes die Nistkästen geplant und die Bedürfnisse der zu fördernden Tierarten bedacht werden.

Vögel

Für die Planung der Vogelnistkästen haben wir eine Fachperson hinzugezogen, welche das Mandat der Stadt Zürich betreffend Vogelschutz innehat. So konnten wir folgende Auswahl an Vogelarten definieren:

  • Kohlmeisen
  • Kleine Meisenarten (z.B. Blaumeisen)
  • Alpensegler
  • Mauersegler
  • Haussperlinge (Spatzen)
  • Nischenbrüter (z.B. Hausrotschwanz, Rotkehlchen)
  • Dohlen

Ob die Tiere die neu geschaffenen Behausungen annehmen werden, hat mit vielfältigen Faktoren zu tun. Die Vogelart oder genereller gesagt die Tierart muss in der Umgebung vorhanden sein. Zudem sollte die Umgebung des Gebäudes Schutz und Nahrung bieten sowie der Nistkasten frei von Gefahren (z.B. Katzen, Wetter) sein.

Ein erster Erfolg wurde bereits in der Bauphase des Gebäudes beobachtet. Eine Kohlmeise hatte im Winter den Kasten als Schutz und Aussichtswarte genutzt. Kaum kam der Frühling wurde schon fleissig Nistmaterial in die Kästen eingebracht. Bis heute konnten vor allem Kohlmeisen und Haussperlinge beobachtet werden. Wir sind zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren weitere Vogelarten die neu geschaffenen Nistmöglichkeiten aufsuchen und dem Beispiel der Meisen und Spatzen folgen.

Im Zusammenhang mit Vögeln und Gebäuden steht immer wieder die Frage, ob die Tiere die Fassaden mit Kot oder ähnlichem beschmutzen. Dies ist nicht der Fall bei den gewählten Zielarten, darum haben wir mit gutem Gewissen eine weisse Fassadenfarbe gewählt.

Eine Ausnahme bildet der Alpensegler. Es ist eine grosse Herausforderung neue Nistplätze für diese Art zu schaffen. Die Ansiedlung der Alpensegler wäre ein grosser Erfolg, sodass Verschmutzungen unter dem Nest und somit an der Fassade akzeptiert werden. Die Faszination und der Schutz dieser Vögel werden hier stärker gewichtet.

Fledermäuse

Durch die heutige Bauweise verschwinden immer mehr Spälte an Gebäuden und Zugänge in Dachstöcken oder Kellern. Somit verlieren nicht nur die Vögel, sondern auch die Fledermäuse nach und nach ihre Sommer- und Winterquartiere. An der Girhaldenstrasse haben wir je einen Fledermauskasten an der Nordost- und der Westfassade positioniert. Diese haben verschiedene Kammern mit Durchschlupf, damit die Tiere je nach Temperatur ihre Schlafplätze wechseln können.

Zusätzlich haben wir ein Sommerquartier im Gebäude geschaffen. Dieses ist durch einen Spalt in der Fassade erreichbar. Im Innern des Raumes befinden sich Fledermauskästen der Firma Schwegler.

Mit diesen verschiedenen Nischen und Kästen bieten wir den Fledermäusen einige Unterschlupfmöglichkeiten und hoffen, dass diese angenommen werden. Bei dieser Tiergruppe kann es einige Zeit bis zu Jahren dauern, bis neu geschaffene Orte aufgesucht und gefunden werden. Wir sind dennoch davon überzeugt, dass mit ein wenig Geduld die Kästen angenommen, besiedelt und belebt werden.

 

schwegler-natur.de

fledermausschutz.ch

stadt-zuerich.ch/ted/de/index/gsz/beratung-und-wissen/wohn-und-arbeitsumfeld/gebaeudebrueter.html

 

Fledermauskasten mit unterschiedlichen Kammern, integriert in die Fassade.

Fledermauskasten der Firma Schwegler im Innenraum des Gebäudes.

Zugang durch die Fassade in den Innenraum
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